Dreckiger Schnee – Skier, Schweizer, Schießereien (10)

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Holger Gunterson hatte endgültig aufgegeben, seinen Körper doch noch irgendwie zum Schlafen zu bringen. Ein paar Bierchen, Wiederholungen cineastischer Kleinjuwelen wie „Natasha - Drogensüchtig missbraucht am Babystrich“ im Nachtprogramm und ein halbes Fläschchen Baldriantropfen von Bayer ... all das hatte nichts genützt, und wenn er richtig gezählt hatte, war es nun schon 4 Stunden her, dass er begonnen hatte, sich von einer Seite auf die andere zu wälzen. Frustriert richtete er sich auf und ging nochmals sein mentales Trainingsprogramm durch, welches den Erfolg im morgigen Rennen sicherstellen sollte. Holger stellte sich wie üblich eine dieser jungen Asiatinnen vor, die man zu Spottpreisen in den berüchtigten Katalogen bekommt - führte sich bildlich vor Augen, wie sie nackt den Slalomkurs herunterfahren würde. Feste Nippel, prachtvoller Arsch, hübsche Titten (komischerweise war vom Gesicht in seiner Vorstellung nie viel zu sehen) links, rechts, links, rechts, blau, rot, blau. Wie immer versuchte er sie einzuholen, fuhr die Ideallinie, versuchte die Erektion zu unterdrücken, die sicherlich im Hautengen Slalomanzug deplaziert wirken würde, und gewann Meter um Meter, Sekunde um Sekunde. Animalische Urinstinkte wurden in ihm wach, aber die Geschwindigkeit war kaum noch auszuhalten, als ihn langsam die Kälte überwältigte, die sich wie ein dunkler Schleier über die Piste legte. Doch er hielt durch, perfektionierte seine Linie und seine Haltung - und schoss an dem Objekt seiner Begierde vorbei, um vor ihr die Ziellinie zu überqueren und sie wie immer aufgrund ihrer Niederlage auszulachen, bis sie heulend das Bild in seinem Kopf verließ, was ihm jedes Mal Genugtuung schenkte. Selbst der Lärm der vom Hotelflur kam, konnte seinen Sieg nicht schmälern, sondern diente ihm als johlendes Publikum. „Oh ja, sie preisen mich...sie beten mich an!“. Er konnte ein leichtes Grinsen nicht verbergen und war sich ob des morgigen Rennens schon sicher, als völlig unvermutet plötzlich eine Brechstange in der Tür seiner 5-Sterne Suite steckte. Leichte Irritation machte sich in Holgers Gemüt breit. (MiGru)
(Bei dem Text handelt es sich um eine frei erfundene Geschichte und ausdrücklich nicht um einen Tatsachenbericht. Alle Personen, Orte und Geschehnisse sind rein fiktional. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder bestehenden Tatsachen, Vorgängen und Geschehnissen wären rein zufällig und sind nicht beabsichtigt.)

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