Dreckiger Schnee: Skier, Schweizer, Schießereien (18)
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Zugeben: Anfangs war Knut ziemlich sauer. Zu Recht. Denn a) war ihre Aktion total in die Hose gegangen – verdammte Scheißbullen –, b)hatte ihn der arrogante Schweizer auf der Fahrt ins Polizeirevier übelst beschimpft – verdammte Scheißkäsefresser und c) hatte er bemerkt, dass der Typ mit dem Knie eine Sonderbehandlung bekam – verdammter Scheißtyp mit dem Knie. Mit dem Urlaub war natürlich jetzt fürs erste auch Essig. Dazu kam, dass der Schweizer natürlich wieder zuerst verhört wurde, während er, Netti und der Portier in einem verdammten Drecksloch von Zelle schon seit mehreren Stunden warten mussten – noch mal verdammte Scheißbullen. Aber er musste sich selbst eingestehen, dass sich seine Laune langsam besserte. Irgendwie war es ziemlich aufregend richtig verknackt zu werden. Zu befürchten hatten sie klarerweise nichts. Natürlich reichte Alte Firnsgards langer Arm bis nach Italien und Knut war sich sicher, dass hier jeder zweite Polizist, zumindest der Polizeipräsident, vielleicht noch dazu der Staatsanwalt, in Firnsgrads kleinem Adressbuch standen. Das Buch war zwar ziemlich dünn, aber wahrscheinlich hatte Firnsgard einfach eine kleine Schrift.
Außerdem stellte sich heraus, dass dieser Lawrence ne dufte Haut war. Auch Netti schien sich gut mit ihm zu verstehen, war er doch mit allem einverstanden, was der Portier von sich gab. Wie sich herausstellte teilten die drei mehrere gemeinsame Interessen: zum einen eine Vorliebe für die leider mittlerweile völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratene TV-Serie „Kampfstern Galactica“ und zum anderen für das leider mittlerweile völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratene Musikgenre des EuroDance. Lawrence war ein großer Fan von beidem und als Knut und Netti meinten, dass sie beide in der Betriebs-EuroDance-Gruppe der Kohölmer Mafia spielten, war das Eis endgültig gebrochen. Ihre Spezialität war ja EuroDance ohne Drumcomputer und Synthesizer. Dazu blies Netti auf einem Kamm und Knut schlug die großen leeren Waschmittelkartons, die sie von Alte Frinsgard immer zum Namenstag bekamen, und machte mit dem Mund „Schh, sch, schh“ und ab und zu mit der tiefsten Stimme mit der er sprechen konnte ohne zu husten „Let’s dance, tututututda, Let’s dance tutututuda“ und so weiter. Das führten sie Lawrence gleich vor und der war wirklich begeistert und immer lauter schallte es „Let’s dance tututututda!!“ durch das Polizeirevier. Nach zwei Stunden war es fix. Die Kohölmer Eurodance-Gruppe „KohölmDance2000“ hatte ein neues Mitglied: Lawrence „Maximum“ Portier! Mit den musikalischen Fähigkeiten dieses neuen Mannes - Lawrence konnte im Rhythmus mit dem Fuß aufstampfen und ziemlich gut pfeifen - war ihnen eine Karriere in der Szene sicher. Ja sie würden diese leider mittlerweile völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratene Musikrichtung wieder eine neue Blütezeit verschaffen! Sie mussten nur irgendwie diese ganze Sache mit dem In-der-Zelle-sitzen und In-einen-Mordfall-verwickelt-sein hinter sich bekommen. Egal wie.
Inzwischen hatte Nils Hölmstedt, ehemals lebendiger Privatdetektiv, ganz andere Probleme, obwohl auch er dem EuroDance nicht ganz abgeneigt war. Mal abgesehen davon, dass er eigentlich tot war und nach den Gesetzen des ausgeglichenen Erzählens hier nicht mehr vorkommen dürfte, schien ihm nach wie vor eine Obduktion, noch immer keine besonders wünschenswerte Zukunftsperspektive. Sicher, er fühlte nichts mehr und die Eier waren schon längst weg (wenn er ehrlich war sogar noch ein bisschen mehr als nur das), Lungen und Leber schienen ihm nicht mehr besonders wertvoll zu sein, auch hatte er nichts dagegen sein Magengeschwür loszuwerden. Aber einfach so aufgeschlitzt zu werden... Nur, welche Chancen hatte man schon als lebender Toter im heutigen, harten Skizirkus, wenn man nicht bei den öffentlich-rechtlichen arbeiten wollte? Fieberhaft begann er zu überlegen, er brauchte eine Idee und zwar bevor sein Gehirn verfaulte. (Herr Sonntag)
(Bei dem Text handelt es sich um eine frei erfundene Geschichte und ausdrücklich nicht um einen Tatsachenbericht. Alle Personen, Orte und Geschehnisse sind rein fiktional. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder bestehenden Tatsachen, Vorgängen und Geschehnissen wären rein zufällig und sind nicht beabsichtigt.)
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Zugeben: Anfangs war Knut ziemlich sauer. Zu Recht. Denn a) war ihre Aktion total in die Hose gegangen – verdammte Scheißbullen –, b)hatte ihn der arrogante Schweizer auf der Fahrt ins Polizeirevier übelst beschimpft – verdammte Scheißkäsefresser und c) hatte er bemerkt, dass der Typ mit dem Knie eine Sonderbehandlung bekam – verdammter Scheißtyp mit dem Knie. Mit dem Urlaub war natürlich jetzt fürs erste auch Essig. Dazu kam, dass der Schweizer natürlich wieder zuerst verhört wurde, während er, Netti und der Portier in einem verdammten Drecksloch von Zelle schon seit mehreren Stunden warten mussten – noch mal verdammte Scheißbullen. Aber er musste sich selbst eingestehen, dass sich seine Laune langsam besserte. Irgendwie war es ziemlich aufregend richtig verknackt zu werden. Zu befürchten hatten sie klarerweise nichts. Natürlich reichte Alte Firnsgards langer Arm bis nach Italien und Knut war sich sicher, dass hier jeder zweite Polizist, zumindest der Polizeipräsident, vielleicht noch dazu der Staatsanwalt, in Firnsgrads kleinem Adressbuch standen. Das Buch war zwar ziemlich dünn, aber wahrscheinlich hatte Firnsgard einfach eine kleine Schrift.
Außerdem stellte sich heraus, dass dieser Lawrence ne dufte Haut war. Auch Netti schien sich gut mit ihm zu verstehen, war er doch mit allem einverstanden, was der Portier von sich gab. Wie sich herausstellte teilten die drei mehrere gemeinsame Interessen: zum einen eine Vorliebe für die leider mittlerweile völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratene TV-Serie „Kampfstern Galactica“ und zum anderen für das leider mittlerweile völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratene Musikgenre des EuroDance. Lawrence war ein großer Fan von beidem und als Knut und Netti meinten, dass sie beide in der Betriebs-EuroDance-Gruppe der Kohölmer Mafia spielten, war das Eis endgültig gebrochen. Ihre Spezialität war ja EuroDance ohne Drumcomputer und Synthesizer. Dazu blies Netti auf einem Kamm und Knut schlug die großen leeren Waschmittelkartons, die sie von Alte Frinsgard immer zum Namenstag bekamen, und machte mit dem Mund „Schh, sch, schh“ und ab und zu mit der tiefsten Stimme mit der er sprechen konnte ohne zu husten „Let’s dance, tututututda, Let’s dance tutututuda“ und so weiter. Das führten sie Lawrence gleich vor und der war wirklich begeistert und immer lauter schallte es „Let’s dance tututututda!!“ durch das Polizeirevier. Nach zwei Stunden war es fix. Die Kohölmer Eurodance-Gruppe „KohölmDance2000“ hatte ein neues Mitglied: Lawrence „Maximum“ Portier! Mit den musikalischen Fähigkeiten dieses neuen Mannes - Lawrence konnte im Rhythmus mit dem Fuß aufstampfen und ziemlich gut pfeifen - war ihnen eine Karriere in der Szene sicher. Ja sie würden diese leider mittlerweile völlig zu Unrecht in Vergessenheit geratene Musikrichtung wieder eine neue Blütezeit verschaffen! Sie mussten nur irgendwie diese ganze Sache mit dem In-der-Zelle-sitzen und In-einen-Mordfall-verwickelt-sein hinter sich bekommen. Egal wie.
Inzwischen hatte Nils Hölmstedt, ehemals lebendiger Privatdetektiv, ganz andere Probleme, obwohl auch er dem EuroDance nicht ganz abgeneigt war. Mal abgesehen davon, dass er eigentlich tot war und nach den Gesetzen des ausgeglichenen Erzählens hier nicht mehr vorkommen dürfte, schien ihm nach wie vor eine Obduktion, noch immer keine besonders wünschenswerte Zukunftsperspektive. Sicher, er fühlte nichts mehr und die Eier waren schon längst weg (wenn er ehrlich war sogar noch ein bisschen mehr als nur das), Lungen und Leber schienen ihm nicht mehr besonders wertvoll zu sein, auch hatte er nichts dagegen sein Magengeschwür loszuwerden. Aber einfach so aufgeschlitzt zu werden... Nur, welche Chancen hatte man schon als lebender Toter im heutigen, harten Skizirkus, wenn man nicht bei den öffentlich-rechtlichen arbeiten wollte? Fieberhaft begann er zu überlegen, er brauchte eine Idee und zwar bevor sein Gehirn verfaulte. (Herr Sonntag)
(Bei dem Text handelt es sich um eine frei erfundene Geschichte und ausdrücklich nicht um einen Tatsachenbericht. Alle Personen, Orte und Geschehnisse sind rein fiktional. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder bestehenden Tatsachen, Vorgängen und Geschehnissen wären rein zufällig und sind nicht beabsichtigt.)
der freundliche Herr Sonntag - Montag, 30. Oktober 2006, 18:29
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