Dreckiger Schnee: Skier, Schweizer, Schießereien (16)
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Matteo nickte nervös, scheuchte zappelnd einige der anderen uniformierten Kollegen auf und machte sich daran, den Anweisungen seines Idols folgezuleisten. „Ist ja echt eine verdammte Sauerei hier....eine verdammte Schande.“ stöhnte Pazzi und kratze sich am Kopf. Er wartete noch ein bisschen, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich jeder eine Beschäftigung hatte. Dann ging er die Treppen hinab, zurück zum Erdgeschoß und sah sich in der Eingangshalle um. Das zerbrochene Fenster war ihm gleich aufgefallen, und am Boden waren ein paar Kleinkaliberkugeln verstreut (etwas für Anfänger...etwas für Matteo) - doch er suchte etwas ganz Anderes. Er ließ seinen Blick im Raum schweifen und dann, endlich, wurde er fündig. Behutsam näherte er sich, sah es sich ganz genau an und streifte sich weiße Plastikhandschuhe über, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Pazzi zögerte noch und konnte sich nicht entschließen. Doch schließlich nahm er den Schlüssel mit der Nummer 13 vom Schlüsselbrett und ging die Treppen hinauf in den 2.Stock. Er ließ den Blick schweifen, fokussierte die Zimmertürnummern und wurde fündig. Zimmer 13. Leise steckte er den Schlüssel in das Schlüsselloch, sperrte das Hotelzimmer auf, ging hinein, drehte sich um und sperrte die Tür von der anderen Seite wieder zu. Prüfend blickte er auf seine Schweizer (was sind wir heute aber wieder ironisch) Uhr, drückte den linken, oberen Knopf ein paar Mal (Bipli, Bipli, Bipli ... sogar die Piepstöne hatten diesen nervigen Akzent - aber vielleicht war’s auch nur der Mangel an Schlaf) und legte sich in das große, frisch überzogene Bett. Im Moment hatte er einfach keine Nerven, um sich mit der Sache zu beschäftigen. Die beschissene Schweizer Uhr würde ihn in einer Stunde wieder aufwecken, er würde wieder aufstehen, zurück in den 5. Stock gehen, den Routinier spielen und den Fall lösen - so wie es sich für Inspectore Sergio Pazzi gehörte.
Plötzlich riss ihn eine dumpfe Stimme aus dem Schlaf. Die Uhr sagte ihm, dass er gerade mal 14 Minuten geschlafen hatte, doch draussen setzte schon langsam die Morgendämmerung ein „Verdammte scheiß Schweizer Uhr.“ dachte er und wurde sich seiner ... nun ja...etwas ungemütlichen Lage bewusst. Es musste mindestens schon 7 oder 8 sein. Dann verwandelte sich der Kleiderständer zu seiner linken plötzlich in einen blauen Elephanten, der erfolglos versuchte, eine avantgardistische Interpretation von John Travolta auf’s Tanzparkett zu legen, während Bill Cosby es vor seinen Augen mit den Golden Girls trieb. Er wollte eine Bemerkung dazu abgeben. Schließlich musste etwas dagegen getan werden - Zivilcourage ahoi ! Stattdessen wachte er auf.
Seine Uhr sagte ihm, dass er gerade mal 14 Minuten gaschlafen hatte, und draussen war es noch immer stockfinster. Nur das Blaulicht der Streifenwagen vor dem Hotel kleidete die Szenerie hinter dem Fenster in flackerndes Licht. Und die dumpfe Stimme war noch immer da und kam scheinbar aus dem Hotelzimmer zur linken. Zimmer 12. Angestrengt versuchte er zu verstehen, was die scheinbar weibliche Bewohnerin von Zimmer 12 zu sagen hatte. „Nein, du verstehst nicht ! .... In die Morgenausgabe...unbedingt....was weiß ich...’Gunterson ermordet aufgefunden ! Zückerli bald hinter Schwedischen Gardinen ?’ oder etwas in der Art.“ Heilige Scheiße. (MiGru)
(Bei dem Text handelt es sich um eine frei erfundene Geschichte und ausdrücklich nicht um einen Tatsachenbericht. Alle Personen, Orte und Geschehnisse sind rein fiktional. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen oder bestehenden Tatsachen, Vorgängen und Geschehnissen wären rein zufällig und sind nicht beabsichtigt.)
der freundliche Herr Sonntag - Montag, 16. Oktober 2006, 15:24
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